Das chinesische Regierungsorgan ist sehr kritisch, wie sich die USA in ihrer Position als dominierende Weltmacht seit Ende des Zweiten Weltkrieges verhalten haben.
Der Redakteur Liu Chang schreibt, dass die amerikanische Weltordnung hauptsächlich von Aggressivität und Heuchelei geprägt war. Während Washington sich das Recht genommen hat, unliebsame Regime zu stürzen und sich ständig in die Angelegenheiten anderer Länder einzumischen, wurde dieses Verhalten gerechtfertigt, in dem sich die USA als moralisch überlegen dargestellt haben.
"Heuchelnde Supermacht"
Und das obwohl die Supermacht sich in den Jahren selbst grober Kriegsverbrechen und Folter schuldig gemacht hat.
"Anstatt seine Pflichten als verantwortliche Führungsmacht nachzukommen, hat ein eigennütziges Washington seinen Supermachtstatus missbraucht und noch mehr Chaos auf der Welt angerichtet, indem man finanzielle Risiken ins Ausland verlegt, regionale Spannungen und territoriale Zwistigkeiten provoziert und ungerechtfertigte Krieg unter dem Deckmantel reiner Lügen führt", schreibt Xinhua und fährt fort:
"Als Resultat dessen versucht die Welt noch immer aus einer Wirtschaftskrise herauszukommen, verursacht durch die gierige Wall Street-Elite, während Bombenangriffe und Morde zur alltäglichen Routine im Irak geworden sind, noch Jahre danach als Washington behauptete, man habe die Bevölkerung des Landes von einer tyrannischen Diktatur befreit."
Der neueste Budgetstreit in Washington zeigt laut Liu Chang, dass es nicht mehr zu verantworten sei, dass die Welt weiterhin vom Dollar als Leitwährung abhängig sein müsse und auf die wunderlichen Entscheidungen der Politiker in einem immer chaotischeren amerikanischen Kongress vertrauen müsse.
"Eine neue Weltordnung"
Ein erster Schritt, um die Welt aus den Klauen der "heuchlerischen Nation" zu befreien und, wie es das chinesische Regierungsorgan beschreibt, eine "neue Weltordnung" aufzubauen, wäre demnach den Dollar durch eine andere Leitwährung auszutauschen. Die Wortwahl ist offensichtlich ein Seitenhieb für amerikanische Machthaber, die oft den Begriff der "neuen Weltordnung" verwendeten, um das internationale Wirtschafts- und Politksystem zu beschreiben, dass von Washington und der Wall Street kontrolliert wird.
Ein anderer zentraler Bestandteil einer "entamerikanisierten Welt" wäre laut Xinhua, dass die grundlegende Souveränität der Staaten respektiert wird und dass es Ländern wie der USA verhindert werde, Kriege einzuleiten und sich in die internen Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. Der chinesische Vorschlag würde beinhalten, dass niemand mehr das Recht haben dürfe, eine militärische Kampagne zu führen, ohne gefestigter Unterstützung in der UN.
Neben einer neuen Leitwährung schlägt die Nachrichtenagentur eine neue Weltordnung vor, in der weniger Staaten mehr Einfluss hätten, unter anderem durch eine Reform der US-dominierten Institutionen wie die Weltbank und den Internationalen Währungsfond, sodass diese besser die Veränderungen auf der politischen und ökonomischen Landkarte wiederspiegeln.
Xinhua betont jedoch, dass der Vorschlag nicht bedeuten würde, dass "die USA komplett ins Aus gestellt werden", sondern dass die Veränderungen Washington bewegen sollen "eine konstruktivere Rolle" in der globalen Arena zu spielen.
"Auf Wiedersehen, Supermacht!"
Die alternative amerikanische Finanzseite Zero Hedge erinnert in einem Kommentar zum chinesischen Artikel, dass internationale Währungen aus historischer Sicht, nie länger als 100 Jahre überlebt hätten, und dass sich der Dollar seinem Verfallsdatum nähere.
Und wenn der Dollar weicht - dann weicht auch die amerikanische Supermacht, so die Finanzseite.
"Wenn der Tag kommt, an dem der amerikanische Dollar nicht mehr die Leitwährung ist, können wir zum US-Supermachtstatus "auf Wiedersehen" sagen, der bekanntermaßen komplett auf den Status des Dollars als Leitwährung basiert, schreibt Zero Hedge.